Ergänzend zu den Tests auf Barrierefreiheit wurden Nutzertests durchgeführt, indem von Testpersonen, in diesem Falle blinden Nutzern, typische Aufgaben am Testobjekt zu lösen waren. Die Wahrnehmungen und Lösungsergebnisse während des Versuchsablaufes wurden von der Testperson kommentiert und von einem testerfahrenen, sehenden Protokollanten aufgezeichnet.
Das Ziel war es zu prüfen, bei welchen Funktionalitäten eines digitalen Angebotes Schwierigkeiten bzw. Barrieren bei der Nutzung auftreten.
Für die Nutzertests wurden aus dem Spektrum der 38 digitalen Angebote, die bereits im Rahmen der BITV2.0-Schnelltests auf Barrierefreiheit geprüft worden waren, die jeweiligen ‚Testsieger‘ einer Gruppe ermittelt.
Testobjekte im Nutzertest
- Elektronische Zeitschriften (3)
- Fachportale (3)
- Metakataloge (3)
- Europeana
- Deutsche Digitale Bibliothek
Fazit
Wenngleich die Nutzertests nicht mit Blick auf eine Quantifizierung der Ergebnisse ausgerichtet waren, lässt sich in der Gesamtschau zusammenfassen, dass Usability ein wichtiges, von den Anbietern immer noch unterschätztes Thema für die Optimierung der Webangebote Digitaler Bibliotheken bleibt.
Zum einen tritt eine erschwerte Nutzung teils dort auf, wo auch technische Barrieren festzustellen sind. Zum anderen zeigen Nutzertests Schwachstellen in der Gebrauchstauglichkeit auf, die häufig nur über den Anwendungsfall zutage treten – gerade diese Beobachtungen sind essentiell für den Mehrwert guter Webangebote.
Die Ergebnisse aus den Nutzertests in diesem Projekt wurden den jeweiligen Anbietern digitaler Bibliotheken übermittelt.
Einfache Nutzertests können von den Bibliotheken selbst durchgeführt werden. Um einen Einblick in die Problematik zu erhalten, werden nachfolgend Aufgabenblätter aus den Nutzertests des Projektes exemplarisch gelistet:
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